30.05. bis 02.06.2013

Rescue Camp 2013 in München

Das Rescue Camp findet jährlich im Hinblick darauf statt, im Fall einer Katastrophe angemessen helfen zu können. So auch dieses Mal. Perfekt organisiert wurde die Katastrophenschutzübung nach den INSARG Guidelines der Vereinten Nationen, von den Johannitern in München.

Unser Team: Benny und seine zwei super arbeitenden Border Mädels
Das Hauptszenarion:
Angeblich ereignete sich am 29.Mai 2013 um 10:05Uhr ein Erdbeben der Stärke 7,8 in der Region Germania. Das Hypozentrum befan sich 10km unter der Erde und das Epizentrum lag 7km nördlich von München. Betroffen war auch die Wasser- und Stromversorgung. So hieß es für uns vier Tage ohne Strom und fließend Wasser aus der Leitung auszukommen. Man glaubt gar nicht was für ein Luxusgut dies sein kann.
Nachdem wir uns also für die Übung angemeldet hatten, ging es in einer großen Fahrzeugkolonne Richtung BoO und OSOCC unserem "Basislager und der Einsatzleitstelle". Begleitet wurde unsere Kolonne durch 8 Motorradfahrer der Johanniter, die die Straßen für uns kurzfristig blockierten und ein zügiges vorankommen möglich machten. Hierbei durften wir auch rote Ampeln überfahren. Dadurch war gewährleistet, dass die Kolonne geschlossen am OSOCC ankommen würde.












Durch die vorausgehenden Unwetterwarnungen für den Raum München, gab es für uns eine sehr erleichternde Information: Die Zelte durften in einer alten Fahrzeughalle aufgestellt werden, so dass zumindest diese etwas im Trockenem standen. Vor Ort war eine völlig autarke Versorgung (d.h. kein MC oder ähnliches) zwingend notwendig, da dies in einem Realeinsatz, zum Beispiel im Ausland auch gefordert wird. Und ich bin sehr stolz auf unser Team, dass wir dies auch so durchgezogen haben. Im Basislager angekommen bauten wir erst einmal unser Lager auf. Im Vergleich zu den anderen Teams hatten wir kein großes Zelt, sondern jeder hatte sein eigenes kleines Zelt dabei. Laut Bewerter zählt dies auch als große Hundebox in der der Hund sicher verwahrt wird. Ja hier wurde einfach alles bewertet: vom Lagerplatz bis zur Ersten Hilfe, über einen Orientierungsmarsch hin zur eigentlichen Sucharbeit.




Wir hatten in der 36 stündigen Übung 10 Schadensstellen zu bewältigen. Der grobe Ablauf war immer ähnlich. Unser Gruppenführer holte die Informationen mittels einer situationsangemessenen Befragung ein, dafür hatte er je 5Minuten Zeit. Anschließend hatte er dann weitere 5Minuten um uns zu briefen. Und darauf folgte dann die Sucharbeit, die in der Regel zwischen 15-20min angesetzt war.












1.Gebiet: Großgefängnis:
Das Gebäude vor einem musste im EG und im Keller abgesucht werden. Dabei durfte man sich dem Gebäude nicht näher wie 15m nähern.

2. Gebiet: THW-Gelände:
Wir mussten ein Team samt Hund in ein Trümmergebiet mittels Seilbahn einbringen, anschließend gingen die beiden anderen Teams in ein weiteres Suchgebiet. Hier gab es eine riesige Halle und viel hohes Gras drum herum. Auch hier musste von außen gearbeitet werden. Der Hund musste erst einmal geschätzte 50-60m laufen um hinter der Halle, außerhalb unseres Sichtfeldes zu suchen. Dies war unsere Leersuche.

3. Gebiet: Kiesgrube:
In dem Gelände befanden sich mehrere "Wasserstellen". Sobald ein Hund das Wasser berührt oder sogar trinkt, "stirbt" er und kann somit an der Suche nicht weiter teilnehmen.
4. Gebiet: Hubschrauberabsturz bei Nacht:
Flächensuche. Das Gebiet war riesig und in der Zeit mit drei Teams nicht zu machen. Außerdem war es die reinste Sumpflandschaft.


5. Gebiet: BRH-Gelände:
Mehrer Vertrümmerungen und noch teilweise stehende Häuser. Hier wurde auch das Signal für Evakuierung abgefragt. Während der Suche ertönen drei Pfiffe. Alle Teams holen ihre Hunde zu sich und verlassen das Suchgebiet im Laufschritt.
6. Gebiet: Gebäude Freischützstraße
Es war ein riesiges Stockwerk abzusuchen. Darin befan sich eine blau markierte Fläche die mit vier Pylonen begrenzt war. Ein Hund unseres Tems ist hier leider "gestorben" zumindest für diese Suche. Er hatte die Gefahrenstelle betreten. Der Rest unseres Teams legte ein Brett über die Gefahrenstelle und trug die Hunde ins weitere Suchgebiet.
7. Erste Hilfe:
Reanimation und Pfotenverband beim Hund
8. Orientierungsmarsch Isaraue:
Wir bekamen eine Karte in die Hand und mussten einen ca. 5km langen Marsch zügig bewältigen. Ich habe hiervon immer noch drei Blasen übrig. Die eine ca. 5cm lang und 2cm breit. Anschließend ging es dann zu Fuß bei strömendem Regen wieder zurück. Ursprünglich war nach dem Marsch die Überquerung der Isar auf einem Boot vorgesehen. Dies war wetterbedingt allerding nicht mehr möglich. In der Isar schwammen nur noch riesige Baumstämme, aber sicherlich keine Schlauchboote mehr.
9. Gebiet: Treiben
Flächensuche in einem ca. 600m mal 300m großem Gebiet wo zuvor ein Treiben stattgefunden hat. Auch dies war theoretisch, mit nur drei Hunden, unmöglich in der kurzen Zeit zu bewältigen.
10. Gebiet: Flugzeugabsturz:
Auch hier war es erneut ein riesiges Areal mit großen und dicht bewachsenen Erdhügeln. Als unser erstes Team bereits unterwegs war, hieß es plötzlich, dass der Gruppenführer am Meldepunkt bleiben müsse.

Alles in allem gesehen, hat unser zusammengewürfeltes Team super zusammen gearbeitet und wir haben sehr sehr viel für den Realeinsatz, z.B: im Ausland gelernt.