IRO Mannschaftswettbewerb in Zatec (Tschechei)

Benny bekommt sein erstes Diplom auf den Weltmeisterschaftsgeländen des FCI

Benny durfte zusammen mit Nanuk (Labrador) und Mogli (Hovawart) an einem IRO (Internationale Rettungshunde Organisation) Mannschaftswettbewerb teilnehmen. Da dies unser erster internationaler Wettbewerb war, waren wir vorher ganz schön aufgeregt. Zum Glück hatten wir mit Verena und Hannes von den Maltesern Rottenburg aber zwei erfahrene Teamkollegen in diesem Bereich. So konnten wir uns mit einer für uns, sehr guten Leistung im Mittelfeld der angetretenen Teams platzieren. Die anderen Teams stammten aus der Tschechei, Slowenien, Kroatien, Italien und Österreich, Wir waren das einzigste deutsche Team. Der besondere Reiz lag für uns darin, dass wir drei Aufgaben (eine Flächen- und zwei Trümmersuchen) auf den Weltmeisterschaftsgeländen des FCI ablegten.

Unser Team (von li).: Easy unser Fan mit mir und Benny, Veri mit Nanuk und Hannes mit Mogli
Die Team Competition Prüfung der IRO wurde in acht Aufgaben untergliedert. Für diese Aufgaben hatte man jeweils 20 Minuten Zeit. Je nach Prüfer begann die Zeit schon bei der Befragung oder erst danach. Außerdem wusste man vorher nie, wie viele Opfer versteckt waren. Auch nach den jeweiligen Suchen haben sie es einem nicht verraten. Man konnte die entsprechenden Infos erst an der Abschlussfeier aus den Bewertungsbögen entnehmen. Ebenfalls wurden die Opfer ständig umgelegt, so dass sich die Teams nicht untereinander die Verstecke verraten konnten. Die Richter der IRO stammten aus den Ländern: Deutschland (Fährte und Abseilen), Schweiz (Trümmer/ Disaster) und der Tschechei (Fläche/ Area). Die Erste Hilfe wurde von der ortsansässigen Ambulance bewertet. Somit lief der größte Anteil der Kommunikation über Englisch.


Aufgabe 1: Trümmersuche mit drei Opfern, man durfte das riesige Gelände nicht betreten, nur von zwei
                  Seiten schicken, wobei ein Teil abgesperrt war.
                  Wir haben zwei von drei gefunden.
                  (Benny hat ein Opfer in einer ca. 1,5m hohen Röhre gefunden, das Opfer lag dann noch einige
                   Meter tiefer, da die Röhre ca. 3m in die Erde reichte. Mogli hat das zweite sehr gut eingebaute
                  Opfer gefunden).

In einem der Gebäude, die hier auf dem Bild nicht zusehen sind, befand sich ein ähnlicher Reifenhaufen, in dem ebenfalls ein Opfer versteckt war.

Ausschnitt aus dem Trümmergelände mit unterirdischem Röhrensystem. Man durfte hier nur von meiner Seite aus schicken und nochmal von der rechten Seite, der Rest war tabu für uns.

Aufgabe 2: Fährte über 600m mit drei Gegenständen und einem Opfer. (Mogli hat diese Fährte sehr schön
                  abgearbeitet und alle drei Gegenstände sauber verwiesen.)
                 
Aufgabe 3: Fläche (ca. 300 x 250m) mit zwei Opfern
                 Wir haben beide Opfer gefunden. Benny hatte in diesem Gebiet eine Doppelanzeige mit Mogli.
                  Die beiden haben sehr schön und sauber das zugedeckte Opfer in der Kuhle verwiesen.

Aufgabe 4: Erste Hilfe:
                 Es ging darum, eine gestürzte Person mit Beinbruch und Kopfwunde zu versorgen und sie
                 anschließend mit einer Decke weg zutragen. Nebenbei hatte der Bewerter selbst dann noch
                 Herzrythmusstörungen und musste versorgt werden. In diesem Bereich hatten wir von allen
                 Teams, gemeinsam mit zwei anderen Gruppen die höchste Punktzahl.
                 Die vierte Aufgabe schloss sich direkt an die dritte Aufgabe an. Wir kamen aus der
                 Flächensuche und uns lief schon ein hilfloser Mann entgegen der uns zur Verletzten brachte. Die
                 Hunde mussten während der ca. 15minütigen Versorgung frei abliegen.

Aufgabe 5: Nachtübung auf einem Trümmergelände, welches man ebenfalls nicht betreten durfte. Man
                 durfte die Hunde lediglich von zwei Seiten des Geländes ins Suchgebiet schicken, welches ewig
                 lang und breit war. Problematisch war auch, dass es nur ca. alle 20m eine Lücke gab in der man
                 den Hund tatsächlich durchschicken konnte. Es war einem aber nicht möglich einen Einblick ins
                 Gebiet zu bekommen, da man noch mit einem gewissen Abstand hinter diesen Lücken stehen
                 bleiben musste. Somit konnte man dem Hund auch nicht mit der Taschenlampe leuchten.
                 (Benny fand ein Opfer in ca. 50-60m Entfernung, das wiederum in einem Betonquader in zwei
                 Meter Höhe versteckt war, so dass man das Opfer nicht sehen konnte. Der Prüfer wollte dann
                 wissen, wo genau sich das Opfer befindet. Das zweite Opfer vermuteten Hannes und Veri in
                 ca. 10m Höhe auf einem Kran, da sich ihre Hunde in diesem Bereich sehr auffällig verhielten.)

Aufgabe 6: Flächensuche im Hang mit riesigen Dornengebüschen, in welchen zwei Opfer versteckt waren.
                 Wir haben in diesem Gebiet nur ein Opfer gefunden. Es war kaum möglich in diesem Gebiet zu
                 laufen, da alles komplett zugewachsen und dornig war. Auch die Hunde hatten kaum eine
                 Chance durch das dichte Gestrüpp zu kommen. So blieb Benny immer wieder hängen und ich
                 zog ihm während der Suche einfach die Kenndecke aus. Die Richterin dachte in diesem
                 Moment glaub ich, das ich aufgebe, da sie ganz große Augen machte.

Aufgabe 7: Abseilen mit Hund. Benny meisterte diese Übung ohne Probleme. Wahrscheins gefiel es ihm,
                  da er von oben eine bessere Aussicht auf mögliche Essensvorräte hatte.

Benny bereits im Tragegeschirr in Warteposition
Hier werden wir erst einmal langsam hochgezogen
Oben angekommen
Benny genießt die Aussicht
Und wieder auf dem Weg nach unten
Aufgabe 8: Trümmersuche mit zwei Personen, die mit einem Abstand von ca. 5m versteckt waren.
                  Außerdem gab es im Trümmersuchgebiet einen abgesperrten Bereich mit einem Gebäude, den
                  die Hunde nicht betreten durften, da dies sonst Konsequenzen hatte. Nanuk
                  hat das erste Opfer in einer hohen Röhre gefunden. Benny hat dieses nach einem
                  Gebietswechsel ebenfalls gefunden. Und Nanuk hat die Suche dann noch perfekt gemacht
                  indem er noch das zweite Opfer gefunden hat. Da wir zu diesem Zeitpunkt nicht
                  wussten, wie viele Opfer sich in den Trümmern befanden suchten wir weiter, bis auf einmal die
                  Evakuierungssirene zu hören war. Von nun an hatten wir 30sec um die Trümmer mit unseren
                  Hunden zu verlassen. Zum Glück war Benny gerade in meiner Nähe und ich konnte ihn
                  herausrufen.

Dies war das mit Baustellenband abgesperrte Gebäude welches die Hunde nicht betreten durften. Der Bereich außenherum gehörte wiederum dazu.